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Self-Provisioning – IT ohne Service?
Macht Self-Provisioning IT ohne Service möglich? - Ganz so einfach ist es nicht. Aber fast. Trotzdem kann Self-Provisioning helfen, die kleinen und großen IT-Notfälle im Home Office zu lösen.
Self-Provisioning vs. Self-Service
Provisioning ist die Bereitstellung von Diensten, Services oder Ressourcen. Das mittlerweile weithin bekannteste Provisioning-Beispiel sind die heute allerorten anzutreffenden Cloud-Services, über die Unternehmen Ressourcen wie Speicher oder virtuelle Maschinen, Dienste oder eine Anwendung von spezifischen Cloud-Providern bereitgestellt werden. In der Regel müssen diese aber noch über das eigene IT-Team betreut und in das eigene System integriert werden.
Anders beim Self-Provisioning: Hier geht es darum, Dienste und Anwendungen für die User bereitzustellen, ohne dass es eines aktiven Engagements von IT-Administratoren-Seite bedarf.
Self-Provisioning funktioniert natürlich auch bei Cloud-Services, aber das Schöne daran ist, es lässt sich bereits deutlich früher bei etlichen Gelegenheiten als Dienst nutzen –
beispielsweise für die Bereitstellung eines neuen PCs außerhalb der zentralen IT-Abteilung in einer Filiale. Das bringt vielen Unternehmen, gerade in der gegenwärtigen Zeit, in der der
externe Kontakt zu anderen soweit wie möglich limitiert werden soll, wichtige Vorteile.
Kleine und große IT-Notfälle im Home Office
Das Laptop im Homeoffice quittiert seinen Dienst und die Zentrale ist weit weg – was nun?
Dass der Firmenlaptop in die Jahre gekommen ist, nicht mehr richtig funktioniert, neue Software nicht mehr fehlerfrei läuft oder das gewohnte Device ausgemustert werden muss, passiert auch im Homeoffice nicht selten. Um seine Aufgaben weiter zu erfüllen, braucht der/die Mitarbeiter/in natürlich schnellstmöglich adäquaten Ersatz: ein neues Notebook, das allen IT- und Sicherheits-Vorgaben des Unternehmens entsprechen muss, vom Betriebssystem bis hin zur installierten Anwendersoftware.
Meist stehen Unternehmen in solchen Situationen mehrere Optionen zur Verfügung: Das Arbeitsgerät kann den betreffenden Kollegen direkt nach Hause gesendet werden und die Installation
erfolgt remote. Eine machbare aber zeitaufwändig und fehleranfällig Lösung, da der IT-Administrator die oft komplexen Installationsprozesse in der Regel mit Non-Techies in Einzelschritten
durchgehen muss. Das neue Device lässt sich natürlich auch in der Zentrale des Unternehmens vorbereiten und dann erst an die betreffenden Mitarbeiter versenden. Ist dieses allerdings mit
sensiblen Unternehmensdaten bestückt, ist beim Versenden über externe Partner Vorsicht angeraten.
Self-Provisioning als praktische Lösung
Eine weitere Möglichkeit ist das Self-Provisioning – gerade für das beschriebene Szenario hat sich diese Lösung als einfach zu prozessierende und gleichzeitig auch sehr sinnvolle in vielen größeren Unternehmen bereits etabliert. Neue Rechner oder andere Devices lassen sich noch nahezu komplett ohne Betriebssystem und Software an entsprechende Außenstellen des Unternehmens, die sich in der Nähe des betreffenden Mitarbeiters befinden, liefern. Dort muss das Gerät nur noch ans Stromnetz und über das Netzwerkkabel ans Unternehmensnetzwerk angebunden werden und es erhält sofort nach dem Einschalten einen Namen, und der Rest läuft vollkommen automatisch ab – von der Installation des Betriebssystems bis hin zu allen im Unternehmen genutzten Anwendungen.
Ein IT-Service-Experte vor Ort oder am Telefon ist damit nicht mehr notwendig. Die Mitarbeiter können ihr neues Arbeitsgerät anschließend in der Niederlassung in der Nähe ihres Wohnorts einsatzbereit abholen und das Risiko unberechtigter Zugriffe, eines Verlustes oder anderen Schäden auf dem Transportweg ist vermieden.
PXE und WinPE als Voraussetzung
Allerdings gibt es natürlich auch für die Nutzung von Self-Provisioning einige Voraussetzungen – die sind aber sehr einfach: Der Rechner muss über eine Netzwerkschnittstelle verfügen, um
ein minimales Betriebssystem (WinPE), zu laden. WinPE benötigt dabei so wenig Ressourcen, dass es vollständig aus dem Arbeitsspeicher eines normalen PCs heraus ausgeführt werden kann.
Mit Hilfe dieses Mini-OS können IT-Administratoren dann unterschiedliche Aufgaben auf dem betreffenden Rechner erledigen:
- Erst-Installation von Windows über Apps oder Skripts von einem Netzwerk oder lokalen Laufwerk
- Anpassungen oder Änderungen am Windows-Betriebssystems, während dieses nicht ausgeführt wird
- Einrichten der Festplatte vor der Installation von Windows
- Erfassen und Anwenden von Windows-Images
- Einrichten automatischer Wiederherstellungstools
- Wiederherstellen von Daten von nicht startfähigen Geräten
Diese Aufgaben lassen sich durch eigene Shells oder GUI ergänzen, damit diese Aufgaben automatisch ablaufen können.
Beim neuen Aufsetzen eines Rechners bedient sich dieser dabei über das LAN einer vordefinierten Vorlage. Diese Vorlage weist dann die entsprechenden Konfigurations- und Zuweisungsgruppen
zu, so dass der aufzusetzende PC aktiviert wird und das Deployment im Anschluss vollkommen automatisch ablaufen kann.
Self-Provisioning unterstützt IT-Experten auf diese Weise massiv dabei, ihre Anwender auch in schwierigen Zeiten, in denen Pandemie-bedingt viele nur im Homeoffice zu erreichen sind, über ihre Niederlassungen und Filialen mit neuen Arbeitsgeräten zu versorgen und diese mit minimalem Aufwand für den täglichen Gebrauch vorzubereiten – schnell, einfach und ohne Umweg über die Unternehmenszentrale. Wie Self-Provisioning sinnvoll genutzt werden kann, erklärt dieser Blogartikel.
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