Alles unter einer Oberfläche: die fünf Kernpunkte
Die immerwährende Debatte über Komplettlösungen vs. „Best-of-Breed" hat unter IT-Managern in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen. Das Interesse an UEM-Lösungen hat vor allem mit der Arbeitsbelastung in den Bereichen Cybersicherheit und Endpunktmanagement, durch Remote-Arbeitskräfte und schnell wachsende digitale Transformationsprojekten zugenommen.
Umfassende UEM-Lösungen liefern effizientere, konsistentere und nahtlosere Arbeitsabläufe für das alltägliche IT-Management. Viele zeitaufwändige Routineaufgaben lassen sich automatisieren, um Zeit für neue Initiativen und IT-Schulungen zu schaffen.
Wie sieht es in der Praxis aus?
In der Praxis kann z.B. mit der UEM-Integration sichergestellt werden, dass Ihre Vertrags- und Lizenzverwaltung mit Ihrer Asset-Management-Software kommuniziert.
Dies und mehr ist nur möglich, wenn Daten konsequent innerhalb des Systems geteilt werden. Voraussetzung dafür ist, dass all diese IT-Management-Funktionen voll in eine konsistenten und
intuitiven Verwaltungsoberfläche integriert sind. Viele Anbieter haben das Interesse an Integration erkannt und versprechen vereinheitlichte Produkte und Funktionen.
Die gute Nachricht ist, dass IT-Führungskräften und ihren Mitarbeitern eine breite Palette von scheinbar integrierten Lösungen zur Auswahl stehen. Die schlechte Nachricht ist, dass sich die Definition von "integriert" oder "vereinheitlicht" ändert, je nachdem, was zu den Produkten des jeweiligen Anbieters passt. Aus diesem Grund werden altbekannte Begriffe wie "Best of Breed" und "Single Provider" für Produkte verwendet, die in der Praxis weder integriert noch vereinheitlicht sind.
Wie kann man also die wirklich integrierten Lösungen von denen unterscheiden, die nur in einer Produktbroschüre vereint sind? Hier sind fünf Fragen, die Sie den Anbietern stellen sollten, um sicherzugehen, dass Sie nicht in die Irre geführt werden:
Die fünf Kernpunkte
1) Sind sie Eigentümer all ihrer Produkte oder handelt es sich um OEM?
Einige Anbieter lizenzieren Komponenten der Software eines anderen Unternehmens. Diese benennen sie um, um so von den Kunden gewünschte Funktionen
hinzuzufügen, die der Anbieter nicht selbst herstellt.
Das „OEMing" von Software hat für den Anbieter aus Wettbewerbsgründen einen entscheidenden Vorteil:
Es kostet viel Zeit und Geld, ein Produkt von Grund auf neu zu entwickeln. Für den Kunden ist der Nachteil, dass er damit keine wirkliche integrierte Funktionalität hat. Alles was er bekommt, ist eine hübsche Hülle um ein Sammelsurium nicht aufeinander abgestimmter Systeme.
Anbieter, die ihre Produkte selbst entwickeln und betreiben, können Verwaltungsfunktionen vereinheitlichen und eine zentrale Datenbank innerhalb einer einzigen Verwaltungskonsole nutzen.
2) Handelt es sich um eine native Integration oder eine Nachrüstung zu bestehenden, separaten Produkten?
Manche Anbieter nehmen eigenständige Produkte und stecken sie nachträglich in ein Shell-Overlay, um den Eindruck einer einzigen Oberfläche zu vermitteln. Typischerweise sind das die Anbieter, die kleinere Wettbewerber oder Innovatoren übernehmen und so neue Funktionen hinzufügen. Eine echte Integration ist unwahrscheinlich. Dazu müssten die verschiedenen Produkte von Grund auf für eine Zusammenarbeit konstruiert werden oder mit erheblichen Zeit- und Geldaufwand neu programmiert werden.
3) Welche APIs bieten sie an?
Wer als Anbieter Wert auf integrierte Funktionen legt, bietet seinen Kunden die Möglichkeit, die eigene Anwendung per Schnittstelle mit anderen zu verbinden. Dabei sollte es egal sein, ob es sich um eine eigene oder um die Applikation eines Mitbewerbers handelt. Am häufigsten sind APIs für IT-Kernfunktionen wie ITSM (Helpdesk- und Ticketing-Systeme), die von spezialisierten Herstellern angeboten werden. Manche Anbieter pflegen auch API-Stores mit Plugins, die ansonsten disparate Systeme verbinden. Das kommt den Kunden zugute und fördert eine Community von Plugin-Entwicklern, ohne Wettbewerbsprobleme zu verursachen.
4) Testen oder zertifizieren Sie API-Software von Drittanbietern, und wie tun Sie das?
APIs sind großartig, aber nur, wenn sie so funktionieren, wie sie beworben werden. Nur weil ein Drittentwickler ein Plugin für eine API erstellt hat, heißt das nicht, dass diese auch zuverlässig funktioniert. Nur weil ein Drittentwickler ein Plugin für eine API erstellt hat, heißt das nicht, dass diese auch zuverlässig funktioniert. Ein UEM-Anbieter sollte idealerweise API-Add-Ins von Drittanbietern regelmäßig prüfen und auf ihre Aktualität und Kompatibilität testen. Damit wird verhindert, dass zweifelhafte Add-Ins Sie als Kunden zum Problem werden können. Das verbessert auch die Sicherheit.
Ein Netzwerkeinbruch durch die Hintertür einer nützlichen API ist das Letzte, was ein Anbieter möchte. Damit aus einem hilfreichen Tool keine Ursache für einen rufschädigenden Albtraum wird, sollten Sie sich bei Ihrem Anbieter erkundigen, ob und wie oft sie ihre APIs patchen und aktualisieren. Einige Anbieter schrecken aus Angst davor zurück, bestehende Integrationen zu zerstören.
5) Was ist für mich am wichtigsten?
Keine Lösung kann allen Anforderungen gerecht werden. Daher sollten Sie eine Balance zwischen der Vollständigkeit der Produktfunktionen und der Stärke der Integration finden. „Best-of-Breed"-Lösungen verwenden diesen Begriff absichtlich, um diese Kompromisse zu überspielen.
Ich empfehle Ihnen, diese fünf Fragen bei Ihrem Anbieter-Screenings und Evaluierungsprozesses zu verwenden. Die grauen Zellen, die Sie hier investieren, um sich über Ihre Anforderungen klar zu werden, wird Ihnen auf lange Sicht Zeit, Geld und eine Menge Ärger sparen.
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