KI im Unternehmen: Zwischen Hype, Risiko und echtem Mehrwert

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KI im Unternehmen: Zwischen Hype, Risiko und echtem Mehrwert

18. Juni 2025, Avatar of Armin LeinfelderArmin Leinfelder

Künstliche Intelligenz (KI) hat spätestens mit der Einführung des KI-gestützten Chatbots ChatGPT im November 2022 Einzug in unseren Alltag gehalten. Doch es stellt sich die Frage: Sind Chatbots wirklich der beste Weg, um sich dem Thema KI im Unternehmen zu nähern?

KI im Unternehmen – Kurz & knapp

  • Aktuelle Large Language Models (LLM) sind großartig als Chatbot, haben aber immer noch deutliche Limits
  • Risiken von ChatGPT: Nutzung im Unternehmen kann zur ungewollten Weitergabe von Unternehmensdaten führen
  • KI-basierte Sicherheitslösungen wie Anomalieerkennung bieten oft vielversprechendere Einsatzmöglichkeiten im Unternehmenskontext 
  • Der Fokus sollte stärker auf praktische Vorteile von KI im Unternehmen gelegt werden – jenseits der „Plauder-KI“

KI im Unternehmen richtig einsetzen: Chancen & Risiken

Kürzlich habe ich die Diskussion der letzten Jahre um den Nutzen von künstlicher Intelligenz für unser Privat- und Berufsleben Revue passieren lassen. Zahllose Beiträge befassten sich mit dem inzwischen berühmten Large Language Model (LLM)-basierten Cloud-Service ChatGPT von OpenAI. Die Zeitschrift Fortune nannte den ChatGPT-Launch vom November 2022 sogar den „iPhone-Moment“ der KI.
Dabei spalten sich die Meinungen: 

  • Die einen loben die Einsatzmöglichkeiten, Zeitersparnis und bequeme Nutzung von ChatGPT im Unternehmen. 
  • Die anderen betonen die Risiken von ChatGPT: offensichtlich erfundene „Fakten“ oder eklatante Denk- und Rechenfehler.

Wie kann es sein, dass eine KI einerseits flüssig formulierte Abhandlungen schreibt, andererseits aber an manch einfacher Mathematikaufgabe scheitert? Der Grund dafür steckt schon im Begriff „Chatbot“: ChatGPT ist weder Suchmaschine noch Lexikon, sondern ein – wörtlich – „Plauder-Roboter“. KI im Unternehmen darf also nicht mit der Erwartung betrachtet werden, dass sie wie ein Lexikon agiertihr Ziel ist Konversation, nicht Faktencheck.

KI & IT Sicherheit: Warum es mehr braucht als nur ChatGPT

ChatGPT ist darauf trainiert, auf Fragen oder Prompts hin Konversation zu führen. Diese Aufgabe erfüllt der Chatbot beeindruckend gut: Alles klingt wie von einem freundlichen, gebildeten Gesprächspartner – etwa einem Mitreisenden im Zug.

Doch wie bei solchen Gelegenheiten üblich: Niemand gibt gerne zu, etwas nicht zu wissen. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Plauderei, die viel Wahres, aber auch manche Halbwahrheit enthält. Insbesondere im Unternehmenskontext kann das problematisch werden

Endgeräte schützen – smart & sicher

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ChatGPT im Unternehmen nutzen – mit Bedacht

Der ChatGPT-typische Mitteilungseifer, der es mit der Wahrheit nicht immer so ernst nimmt, lässt sich mit geeigneten Mitteln durchaus bändigen und damit unternehmenstauglich gestalten. Der einfachste Weg: Die Beschäftigten könnten ChatGPT z.B. dafür nutzen, Antworten auf Kundenanfragen individuell auszuformulieren – sie müssen nur noch die Inhalte prüfen und anpassen.  

Aber Vorsicht: ChatGPT ist ein Cloud-Service – ein Aspekt, der besonders in Bezug auf die KI IT Sicherheit wichtig ist. Firmeninterna oder vertrauliche Daten sollten dabei nicht verwendet werden.

Alternativ können Unternehmen ihr eigenes Sprachmodell trainieren – oder ein Basismodell mit einem Verfahren namens RAG (Retrieval-Augmented Generation) auf vorgegebene Datenquellen einschränken. So lässt sich die Risikoanfälligkeit von ChatGPT im Unternehmen deutlich reduzieren.

Nützlichere KI-Ansätze für Unternehmen

Trotz aller Aufmerksamkeit für ChatGPT ist es erstaunlich, dass andere KI-Ansätze für Unternehmen in der öffentlichen Debatte oft zu kurz kommen – obwohl sie viel direktere Vorteile bringen.

Auch im Endpoint-Management ist KI schon seit Jahren im Einsatz. So nutzen z.B. Endpoint-Security-Lösungen wie Microsoft Defender Antivirus längst nicht mehr nur den Abgleich mit bekannten Viren-Signaturen, um Endgeräte zu schützen. Vielmehr spüren sie Anomalien durch maschinelles Lernen (ML) auf.

Maschinelles Lernen in der IT-Sicherheit hilft, mittels statistischer Analysen das „Normalverhalten“ des Datenverkehrs in riesigen Datenmassen zu erlernen. So kann Endpoint-Security-Software Ausreißer und statistisch unwahrscheinliche Häufungen entdecken, also z.B. ein Endgerät, dessen Verhalten plötzlich auf verdächtige Weise nicht mehr dem bisher üblichen Muster entspricht.

KI-basierte Sicherheitslösungen in der Praxis

Ein Beispiel aus der Praxis: Schlägt die KI- bzw. ML-gestützte Sicherheitslösung Alarm, kann das Admin-Team des Unternehmens – nicht zuletzt mittels Unified Endpoint Management mit der baramundi Management Suite – das jeweilige Endgerät managen. Dazu bietet baramundi bewährte Bausteine wie Software-Update-Management, Datenverschlüsselung, Schnittstellenkontrolle und Schwachstellenscans. In Summe ergibt dies ein solides KI-gestütztes Endpoint-Sicherheitskonzept – ganz ohne das Risiko, im Dialog mit Kunden plötzlich Falschinformationen zu verbreiten. 

Fazit: KI im Unternehmen – Fokus auf Nutzen statt Hype

KI im Unternehmen bedeutet mehr als Chatbots: Während ChatGPT im Unternehmen durchaus sinnvoll sein kann, sollten Firmen gezielt überlegen, wo KI echten Mehrwert schafft – z. B. in der IT-Sicherheit oder Prozessautomatisierung.

Denn: Nicht jeder Chatbot ist eine smarte Lösung – aber intelligent integrierte KI kann Risiken minimieren und Effizienz steigern.

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