Sichtwechsel
Ein reibungsloser Arbeitsalltag ist auf den ersten Blick etwas Positives. Doch in routinierten Abläufen schleifen sich Prozesse und Denkmuster irgendwann ein und der Blick über den Tellerrand fällt zunehmend schwer. Dabei ist es enorm lohnend und zukunftsorientiert, die eigene Betriebsblindheit zu reflektieren und Arbeitsweisen immer wieder in Frage zu stellen.
Kurz & knapp
- Bewährte Denkweisen innerhalb der IT zu hinterfragen, bringt innovative Impulse.
- Gerät vs. End User: Ein standardisiert verwaltetes Endgerät erfüllt nicht automatisch alle Bedürfnisse des individuellen End Users.
- On-Prem vs. Remote: Durch Homeoffice und die steigende Zahl von mobilen Endgeräten gelten heute andere Sicherheitsanforderungen an Geräte.
- Admin vs. End User: Reibungsloses Endpoint Management berücksichtigt künftig auch User Experience.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – das sagt uns der Volksmund. Soll heißen, wir tun heute das, was wir auch schon gestern getan haben. Damit sehen wir die Welt von heute
und morgen gerne mit den gleichen Augen, durch die wir die Welt von gestern schon wahrgenommen haben. Das spart zumindest erst mal Energie.
Da die Welt sich aber schneller verändert denn je, gilt es auch, unsere Wahrnehmung regelmäßig anzupassen. Um dabei einer allzu selektiven Wahrnehmung entgegenzuwirken, ist es sinnvoll,
regelmäßig einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Das hält uns geistig flexibel und ist gleichzeitig Ausdruck und Übung für Empathie.
Solche Perspektivwechsel bereichern jedoch nicht nur persönlich, sondern sie bringen auch fachlich innovative Impulse mit sich. Lassen Sie uns daher drei etablierte Sichten
innerhalb der IT durch einen quasi gegenüberliegenden Blick ergänzen und bisherige Ableitungen hinterfragen. Nicht selten entstehen dabei neue Erkenntnisse, die unseren Horizont erweitern.
Gerät vs. End User
Die Administration von Endgeräten hat schon immer ihren Fokus auf die Geräte wie PCs, Smartphones, Tablets und Servern gerichtet. Davon leiten sich auch die etablierten
Lösungsbegriffe wie „Client Lifecycle Management“ (CLM) über „Mobile Device Management“ (MDM) bis hin zu „Unified Endpoint Management“ (UEM) ab. Klar, stellen diese Geräte den
Hauptgegenstand der technischen Verwaltung und Pflege dar. Darauf wird Software installiert und regelmäßig aktualisiert.
Aber wofür administrieren wir überhaupt und warum macht man sich die Arbeit? Am Ende geht es uns doch darum, die Benutzer:innen mit diesen Geräten bei der täglichen Arbeit zu unterstützen –
sprich ihnen zu helfen, produktiv ihre Geschäftsprozesse zu erfüllen.
Also lohnt es sich, durch einen Sichtwechsel die Perspektive der Benutzer:innen einzunehmen. Zum Beispiel: Ist auf ihren Geräten die passende Software und läuft diese auch
stabil, ohne abzustürzen? Auf diese Weise hinterfragen wir, wo das gerätezentrierte Endpoint Management sich mit Bedürfnissen der End User deckt oder ob es abweicht.
On-Prem vs. Remote
Als man in der IT-Administration noch von CLM sprach, war es üblich, dass die Endgeräte alle an einem Unternehmensstandort vereint waren. Die Abschirmung des örtlichen
Netzwerks hat gleichzeitig für eine grundlegende Sicherheit gesorgt. Die Geräte waren häuslich geprägt und lebten ausschließlich im Intranet.
Seit dem Aufkommen von Notebooks, Smartphones und Tablets begeben sich die Endgeräte regelmäßig nach draußen und benötigen eine andere Art von Schutz. Spätestens seit der Pandemie, dem
Startschuss für zunehmend mehr mobiles Arbeiten im Homeoffice, ist allen bewusst: Es gibt keinen Weg mehr zurück in dauerhaft vollkommen abgeschottete Netzwerke. Die Geräte
werden flügge und leben nun im Internet.
Auch hier ist ein Sichtwechsel vielversprechend. Die Frage lautet nun: Gelingt es unter diesen neuen Bedingungen, Geräte aus der Ferne ebenso gut und durchgehend wie einst im Firmengebäude
zu verwalten? Dazu bedarf es sicherer Netzwerkverbindungen, die auch ohne Zutun der End User dafür sorgen, dass Geräte erreichbar sind.
Admin vs. End User
Aus Sicht der IT-Administration gilt es, die Geräte im Unternehmen sicher zu konfigurieren und deren Software auf dem aktuellen Stand zu halten, um Kompatibilität und
Sicherheit zu gewährleisten. Mit entsprechenden KPIs und Ansichten lässt sich dann messen, wie nah man diesem Ziel kommt. Sind alle Verwaltungsjobs ausgeführt, so leuchtet das Dashboard
grün und die Admins freuen sich.
Teilen End User in diesem Fall immer unsere Einschätzung? In den meisten Fällen hoffentlich ja! In bestimmten Situationen kommt es aber vor, dass die jüngst ausgerollten
Updates sich leider als fehlerhaft erweisen und die Programme bei den End Usern abstürzen. Diese sehen dann rot, ihr Stresslevel steigt und sie können ihre Arbeit nicht wie erwartet
erledigen.
Durch einen Sichtwechsel nehmen wir nun zusätzlich die Perspektive der End User ein und fragen nach ihrer User Experience. Was aus Sicht der Admins grün erscheint, blinkt
bei End Usern vielleicht schon leuchtend rot. Das Sinnbild dafür ist die Melone: Außen grün, innen rot.
Den Horizont erweitern
Seit über 20 Jahren begleitet baramundi IT-Admins im Wandel der Zeiten und kennt all die oben genannten Veränderungen aus nächster Nähe. Entsprechend kontinuierlich
entwickeln wir die baramundi Management Suite (bMS) weiter und berücksichtigen dabei im besten Fall neben den alten – und bewährten – Sichten auch neue Blickwinkel. Sichtwechsel bedeutet
dann gerade nicht die Abkehr von bewährten Methoden.
Vielmehr hat sich gezeigt, wie nutzbringend es ist, neue Perspektiven zu ergänzen, um den Horizont der Verwaltung ständig zu erweitern. Denn nur diejenigen, die sowohl die
alte als auch die neue Perspektive im Blick haben, werden ihren End Usern langfristig eine optimale IT-Umgebung bereitstellen können.
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