Kollektive Verantwortung: Auf dem Weg zu grüner IT
IT-Verantwortliche spielen eine wichtige Rolle bei der grünen Transformation ihrer Unternehmen. Von der nachhaltigen Beschaffung über ein effizientes Lifecycle Management der eingesetzten Hardware bis hin zur Verankerung nachhaltiger IT-Praktiken in der Belegschaft: Effiziente IT-Prozesse helfen, den CO2-Ausstoß des operativen Betriebs zu verringern.
Kurz & knapp
- IT-Verantwortliche müssen die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt der grünen Transformation stellen, besonders seit gesetzliche Vorgaben wie die CSRD Forderungen auch an die IT stellt.
- Es gibt drei zentrale Schritte, um das Bewusstsein für ein nachhaltigeres IT-Verhalten im Unternehmen zu fördern: ein optimiertes Lifecycle-Managements, die Analyse des Nachhaltigkeits-Reifegrads und das Sensibilisieren der Mitarbeitenden für grüne IT-Praktiken.
- Das wichtigste Fazit: IT- und Unternehmensverantwortliche können viel tun, aber sie müssen ihre Belegschaft mitnehmen und ein kollektives Verantwortungsgefühl für die Vorteile einer grünen Transformation im Unternehmen schaffen.
Für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsziele ernsthaft vorantreiben wollen, ist es wesentlich, ihre Mitarbeitenden ganz zentral in den Mittelpunkt ihrer grünen Transformation zu stellen. Dies gilt insbesondere für IT-Teams, die künftig unter immer mehr gesetzliche Vorgaben zur Nachhaltigkeit wie die Corporate Sustainability Directive (CSRD) fallen. Allerdings unterschätzen IT-Verantwortliche häufig, dass das Umsetzen einer ganzheitlichen IT-Nachhaltigkeit maßgeblich vom Verhalten der Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz abhängt. Um den Nachhaltigkeitsprozess tief in der Unternehmenskultur zu verankern, sind drei zentrale Schritte wichtig, die wir im Folgenden näher erläutern:
- Einführen und Priorisieren einer nachhaltigen Beschaffung für ein effizientes Lifecycle-Management
- Analyse des aktuellen Reifegrads in Bezug auf grüne IT, die alle User erfasst
- Sensibilisieren der Mitarbeitenden für nachhaltige (IT)-Praktiken
Schritt 1: Lifecycle Management optimieren
Vor der Sensibilisierung der Mitarbeitenden für ein nachhaltigeres IT-Verhalten steht das Optimieren des Lifecycle-Managements in der IT-Abteilung. IT-Verantwortliche
müssen zunächst die Beschaffung der im Unternehmen und im Netzwerk eingesetzten Geräte
unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit betrachten: Von Servern, die weniger Wärme produzieren und dadurch geringere Kühlungsanforderungen haben, bis hin zu Laptops und Smartphones,
die bei geringerem Energieverbrauch mehr Leistung erbringen – viele Hardwareanbieter legen heute bereits Wert auf die Entwicklung besonders energieeffizienter Devices. IT-Verantwortliche
sollten ihren Einkäufern vor allem die Hersteller empfehlen, die bei ihren Produkten auf nachhaltige Praktiken setzen, z.B. in Bezug auf Recycling und Materialeinsatz.
Admins haben zudem die Möglichkeit, darauf zu achten, die Lebensdauer der im Unternehmen eingesetzten Geräte so weit wie möglich zu verlängern. Dies ist machbar, wenn sie
diese wirklich erst dann ersetzen, wenn ihre Leistung nachlässt und sie instabil laufen. Es gibt dafür bereits Tools, wie z.B. unser Argus Experience Modul, mit dem Admins die Leistungsfähigkeit von Endgeräten präzise bestimmen können. Eine längere Nutzungsdauer der
Unternehmenshardware ist aber nicht nur nachhaltiger und kosteneffizient, sondern trägt auch zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. Welcher User ist nicht froh, wenn er in seiner vertrauten
(Hardware-) Arbeitsumgebung so lange wie möglich ohne störende Neuinstallationen arbeiten kann?
IT-Verantwortliche, die es schaffen, die Nutzungsdauer der in ihrer Unternehmensumgebung eingesetzten Geräte zu verlängern, haben bereits einen wesentlichen Hebel zur Reduktion des
CO2-Ausstoßes ihrer IT in der Hand.
Schritt 2: Nachhaltigkeits-Reifegrad evaluieren
Eine wichtige Grundlage für das Verankern nachhaltiger IT-Prozesse ist das Verständnis dafür, wie groß das Nachhaltigkeitsbewusstsein der Mitarbeitenden im Unternehmen
bereits ist. IT-Teams können z.B. durch Umfragen ermitteln, ob ihre User die Umweltauswirkungen von IT-Prozessen verstehen und inwieweit sie sich der Bedeutung ihrer täglichen IT-Handlungen
bewusst sind.
Befragungen dazu, ob die Belegschaft etwa Computer am Abend und Wochenende regelmäßig herunterfährt, statt E-Mail-Anhänge gemeinsame Laufwerke für Dateifreigaben nutzt oder die Anzahl
geöffneter Browser-Tabs beschränkt, um am Arbeitsplatz energiesparender unterwegs zu sein, dienen als Grundlage einer solchen Bestandsaufnahme des aktuellen Status-Quos.
So lassen sich auch künftige Fortschritte als grünes Unternehmen über die Zeit genau verfolgen. Die Bestandsaufnahme hilft IT-Admins zudem, genau die Bereiche besser zu
identifizieren, in denen sie sich mit zielgerichteten IT-Maßnahmen verstärkt einbringen müssen. Durch solche Maßnahmen tragen IT-Teams wesentlich dazu bei, nachhaltige IT-Prozesse im
Unternehmen zu verankern und kontinuierlich zu verbessern.
Schritt 3: Mitarbeiter sensibilisieren und grünes Bewusstsein bilden
Um eine echte Kultur der Nachhaltigkeit im Unternehmen zu etablieren, ist es entscheidend, die Mitarbeitenden immer wieder für dieses Thema zu sensibilisieren.
„Gamification“-Formate, in denen User aktiv und spielerisch ihr Nachhaltigkeitswissen testen und erweitern, eignen sich dafür besonders gut.
IT-Admins spielen bei der gezielten Mitarbeiterkommunikation zum Thema eine wichtige Rolle, indem sie ihre User z. B. regelmäßig auffordern, ungenutzte Hardware zurückzugeben, oder sie
dabei unterstützen, ihren digitalen Arbeitsbereich eigenverantwortlich mit speziellen Tools und Software effizienter und dadurch „grüner“ zu gestalten.
Regelmäßige Updates durch das IT-Team dazu, wie Mitarbeiter ihre alltäglichen IT-Workflows schon durch kleine Veränderungen nachhaltiger gestalten, schärfen das Bewusstsein für die
Umweltauswirkungen der eigenen IT-Praxis. Die Bereitstellung geeigneter IT-bezogener Selbsthilfemaßnahmen fördert das Gefühl der Eigenverantwortung und erzeugt darüber allmählich ein grünes
Bewusstsein im gesamten Team.
Fazit: Nachhaltigkeit braucht Mitarbeiterengagement
Ob Umfragen, IT-Nachhaltigkeits-Quiz, maßgeschneiderte Mitarbeiterkommunikation oder Hilfe zur Selbsthilfe– entscheidend für den langfristigen Erfolg nachhaltiger IT-Initiativen ist letztlich, ob es (IT-)Verantwortlichen gelingt, die Menschen im Unternehmen mit ins Boot zu holen. Das Reduzieren des CO2-Ausstoßes ist eine kollektive Anstrengung.
IT-Teams schaffen durch das Gestalten nachhaltiger digitaler Workflows und Arbeitsplätze zwar die Voraussetzung – für das Vollenden der grünen Transformation braucht es aber die aktive Beteiligung aller Mitarbeiter. Unternehmen und IT-Verantwortliche, die dazu in den direkten Dialog mit ihren Mitarbeitenden treten, treiben ihre grüne Transformation voran und sind für die strenger werdenden Anforderungen im Hinblick auf neue CSRD-Regeln gut aufgestellt.
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